100 Jahre Lederwaren Voegels

Bruder Karl Voegels wird 1925 als Mitinhaber aufgenommen.
Der Betrieb firmiert ab sofort als „Lederwaren Franz & Karl Voegels KG“.

Weitere Sattlergesellen werden eingestellt. Das Sortiment umfaßt die Herstellung von Mustertaschen, Aktenmappen, Schulranzen, Reise- und Musterkoffer aus Leder. Es werden größere Räume in der Siegburger Straße 32-36 in Köln-Deutz bezogen.

Die Belegschaft ist inzwischen auf 30-35 Mitarbeitende angewachsen. Die Wirtschaftskrise zwingt zunächst zu Kurzarbeit, doch die Nachfrage zieht in den Folgejahren kräftig an. Die Nachfrage ist sehr groß und die Fabrikate von Lederwaren Voegels sind in ganz Deutschland gefragt. Es werden Fachhandel und Warenhäuser von München bis Flensburg, Breslau und Königsberg mit eigenen Produkten beliefert.

Der Betrieb erhält nun vermehrt Rüstungsaufträge, die nach und nach die zivilen und modischen Produkte verdrängen. Militärartikel wie Pistolentaschen, Fernsprechtaschen, Gewehrgurte etc. werden großenteils mit Handnaht gefertigt, weitere Sattler werden eingestellt. Die Zahl wächst auf jetzt ca. 65 Mitarbeitende.

Sattler bei der Ausführung von Handnahtarbeiten.

Die Belegschaft präsentiert sich vor dem Fabrikgebäude in der Siegburger Straße zur Maifeier 1937.

Im Jahr 1938 bezieht das Unternehmen größere Betriebsräume im Kölner Zentrum. Die neue Adresse lautet Wollküche 20-24 (später umbenannt in Cäcilienstraße 20-24) und soll bis 2015 Standort von Lederwaren Voegels sein.

In der Fabrikation ersetzen zunehmend Frauen die Männer, die zur Wehrmacht eingezogen werden. Im Jahr 1943 wird das Fabrikgebäude bei einem Bombenangriff komplett zerstört. Der Betrieb wird nach Engelskirchen evakuiert. Auch dort wird kurz vor Kriegsende die komplette Fabrikation ausgebombt.

Nach dem Krieg nimmt die Lederwarenfabrik an alter Stelle in behelfsmäßig eingerichteten Räumen die Produktion wieder auf. Zunächst wird das Gebäude 1-stöckig wieder aufgebaut.

Der Sohn von Franz Voegels, Barthel (geboren 1933), beginnt 1949 seine Sattler-Lehre im Unternehmen.

Chef Franz Voegels (Mitte) mit Sohn Barthel (2 v.r.) und drei Mitarbeitern 1950.

Mit Aluminium kommt ein völlig neuer Werkstoff ins Koffer-Sortiment. Mit großem Erfolg vertreibt Lederwaren Voegels als einer der ersten Händler Deutschlands den legendären „Koffer mit den Rillen“ von Rimowa.

Anfang der 50er-Jahre beginnt das „Deutsche Wirtschaftswunder“ und das Geschäftshaus in der heutigen Cäcilienstraße soll als 5-stöckiges Geschäftshaus neu entstehen. Während der Bauzeit ab 1952 wird der Betrieb in die gegenüberliegende alte Wolkenburg verlegt.

1954 bezieht der Betrieb im neuen Geschäftshaus zwei Etagen für Verkaufsräume und Werkstätten. Die oberen 4 Stockwerke sind vermietet an die Bundesanstalt für Güterverkehr.

Bei der eigenen Fabrikation hat man sich auf Muster- und Spezialkoffer, Geldtransporttaschen und Sonderanfertigungen spezialisiert. Das gesamte übrige Lederwarensortiment wird von Fremdherstellern bezogen und im Großhandel vertrieben.

1969 stirbt Franz Voegels, sein Sohn Barthel Voegels übernimmt die Geschäftsführung. Unter seiner Leitung wird der ursprüngliche Fabrikationsbetrieb mehr und mehr auf ein Handelsgeschäft umgestellt.

Die große Leuchtreklame am Geschäftshaus direkt an der stark frequentierten Nord-Süd- Fahrt ist in den 70er- und 80er Jahren ein echtes Erkennungszeichen.

1981 werden die Verkaufsräume umfassend modernisiert und auf 2 Etagen ausgeweitet. Erstmalig werden auch Schaufenster nach außen geöffnet. Die Entwicklung vom Großhandel mit Industriekunden zum Einzelhändler für Endkunden schreitet voran.

Erste Werbeanzeigen werden in Printmedien geschaltet um neue Käufer/Innen anzusprechen. Auch Werbung auf der KVB Straßenbahn wird initiiert.

1991 tritt Martin Voegels in das Unternehmen ein und leitet seit 1999 als alleiniger Geschäftsführer das Fachgeschäft.

Mitte der 90er-Jahre wird die Werkstatt geschlossen und die Produktion eigener Artikel eingestellt.

1998 wird das 75jährige Betriebsjubiläum mit einem großen Sonderverkauf & Jubelpreisen gefeiert.

Team zum 75. Jubiläum. Barthel Voegels (2.v.r.) und Ehefrau Marlies Voegels (rechts).

Das Thema Schulranzen wird zu einem neuen Schwerpunkt in der Verkaufsberatung.

Vor allem initiiert durch den 3-fachen Familienvater Martin Voegels hat eine umfangreiche Produktpalette rund um die Themen Schule und Freizeit das Sortiment erweitert.

Als Innovation präsentiert sich der neue mitwachsende Schulrucksack von ergobag. Erstmalig steht hier mit recyceltem Material auch das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Martin Voegels steht im engen Kontakt mit den Kölner Gründern von ergobag und präsentiert als einer der ersten Händler Deutschlands die neuen ergonomischen Schulrucksäcke im Ladenlokal.

Erstmalig veranstaltet Lederwaren Voegels die große Kölner Schulranzen-Messe im Kölner Karnevalsmuseum. Der Andrang auf die seitdem jährlich veranstaltete Messe ist riesig.

Lederwaren Voegels bezieht im April 2015 neue Geschäftsräume in der Ludwigstraße 1 – nur 500m vom alten Standort entfernt. Im eigenen Geschäftshaus wird seitdem auf über 500qm auf zwei Verkaufsetagen in großzügiger, heller und moderner Atmosphäre präsentiert.

Lederwaren Voegels präsentiert sich heute als familiengeführtes modernes Fachgeschäft in der Kölner Innenstadt. Mit aktuell 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das traditionsreiche Fachgeschäft in Köln eine Institution, wenn es um Reisegepäck, Lederwaren und Schulranzen-Beratung geht. Auch modische Handtaschen, aktuelle Rucksäcke und trendige Fahrradtaschen gehören mittlerweile zum Sortiment.

Geschäftsführer Martin Voegels mit Schwester Birgit Voegels, die 2015 ins Familienunternehmen eintrat.

Im Mai feiert Lederwaren Voegels sein 100-jähriges Firmenjubiläum mit exklusiven Sonder-Editionen für Reisegepäck und Accessoires.